Kung-Fu

Abteilungsleiterin:
Borghild Della Bella
Tel. 0681/ 399831

Taiji Tang Lang Quan

 

Die chinesischen Kampfkünste wurden Mitte der 70-er Jahre im Zuge der „Eastern- Welle“  durch „Kung-Fu-Filme“ einem brkung_fu_1eiten westlichen Publikum bekannt. Die oftmals schlecht produzierten, schlecht synchronisierten und stark geschnittenen Filme vermitteln, besonders durch ihre häufig fragwürdigen Inhalte, ein negativ verfälschtes Bild. Der Terminus „Kung Fu“ bedeutet, ein Ziel durch beharrliche Übung und Geduld zu erreichen, was eben auch auf die Kampfkünste zutrifft. Die Chinesen benutzen dafür verschiedene Begriffe wie z.B.: Wu Shu, Guo Shu, Wu Kung oder Chuan-Fa. Dennoch hat sich (nicht nur in er westlichen Welt) der Ausdruck „Kung Fu“ etabliert, wobei er aber keinen bestimmten Stil beschreibt. Es gibt hingegen eine Vielzahl traditioneller chinesischer Kampfkünste, die alle ein jeweils in sich schlüssiges Kampfsystem lehren.

Um solch einen Stil zu erlernen, muss der Schüler unter einem qualifizierten Lehrer über Jahre ausdauernd und regelmäßig trainieren und mit der Kampfanwendung der Techniken experimentieren. Wer sich entschließt, einen Kampfstil zu erlernen, muss sich also bewusst sein, dass es nicht darum geht, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Tricks zu erlernen. Doch wer in eine Kampfkunst investiert, den wird sie ein Leben lang begleiten.

Ursprünge des Tang-Lang Quan

 

kung_fu_2
Die Legende berichtet von Wang-Lang (auch Wong-Long), welcher in der Zeit des Wechsels zwischen der Ming- und der Qing-Dynastie (17. Jahrhundert) im Shaolinkloster der Henan-Provinz am Fuß des Sung Shan in Nordchina das Shaolin- Tempelboxen erlernte. Trotz seiner Stärke und Kampferfahrung unterlag er stets einem alten Mönch. Enttäuscht  machte sich Wang Lang auf die Suche nach einem neuen Lehrer. Bei einer Rast beobachtete er den Kampf zwischen einer Gottesanbeterin und einer großen Zikade. Fasziniert von der Stärke, Aggressivität und Schnelligkeit der Gottesanbeterin, fing er diese ein, studierte sie und übertrug die Prinzipien ihrer Aktionen in Angriff und Verteidigung auf den menschlichen Körper. In Kombination mit effektiven Techniken anderer Stile entstand so das Kampfsystem der Gottesanbeterin. Mit seinem neuen Stil besiegte Wang Lang den alten Mönch, und gemeinsam entwickelten sie das Tang-Lang Quan weiter.

 

Entwicklung

Wang Langs Nachfolger, oft schon selbst Experten in anderen Kampfkünsten, verknüpften ihren Ursprungsstil mit dem der Gottesanbeterin und begründeten so neue Unterstile. Es entwickelten sich so zahlreiche Varianten wie z.B.: Qi Xing- (sieben Sterne), Mei Hua- (Pflaumenblütenstil), Ba Bu- (acht Schritte), Liu He- (sechs Kombinationen) und Taiji Tang-Lang Quan.

Taiji Tang-Lang Quan

kung_fu_3
Der Stil umfasst ein umfangreiches Repertoire verschiedener Techniken, die in Formen (= Kuen, entspricht der japanischen „Kata“) vermittelt werden. Der Schüler erlernt die Formen und spezialisiert sich später auf diejenigen, bei denen er sich seine individuellen Vorteile (wie z.B. Größe, Gewicht, Schnelligkeit) zunutze machen kann. Eine der Besonderheiten des Tang-Lang Quan ist die Verwendung der Gottesanbeterinfaust, die sowohl zum Angriff wie zur Verteidigung eingesetzt wird. Die Ausführung des Tang-Lang Quan ist nicht statisch, sondern legt den Schwerpunkt auf schnelle, geschmeidige und fließende Bewegungen. Der Kraft des Gegners wird nicht eigene Kraft entgegengesetzt, sondern sie wird abgeleitet und für die eigene Technik genutzt. Tang-Lang arbeitet mit Hand-, Fuß-, Wurf- und Hebeltechniken und beinhaltet Techniken für weite, mittlere und nahe Distanz.

 

Die Weitergabe des Systems in gerader Linie ab der 6. Generation
Gang, Hua-Lung gab das Taiji Tang Lang an Gi, Zung-Ting weiter und dieser wiederum an Lin, Ping-Yang, der es von China nach Korea brachte. Sein chinesischer Schüler Gok, Ga-Chin lehrte es dem Koreaner Son, Gyong-Dal. Von ihm lernte Choi, Chae-Gyun, der somit zum Vertreter und Meister der 12. Generation wurde.

Meister Choi, Chae Gyun

Meister Choi, Chae Gyun wurde in 1953 in Tae Yu, Südkorea geboren. Er studierte dort Chemie und befasste sich mit Kampfkünsten und Akupunktur. Mit 13 Jahren begann er ein tägliches, intensives Tea-Kwon-Do-Training zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Nach sechs Jahren ausdauernder Beschäftigung kam er jedoch zu der Einsicht, dass diese Art des Kampfsports auf Dauer zu hart für den Körper und insbesondere für ältere Menschen nicht geeignet ist. Aus diesem Grund begann er mit Taiji Tang-Lang unter Meister Son, Gyong-Dal. Im Lauf der Übungszeit erkannte Meister Choi, dass Taiji Tang-Lang große Ähnlichkeit zur Theorie des Taijiquan zeigt, und er erlernte daraufhin den Chen-Stil von Meister Ho, Eun-Huan, der ihn vom chinesischen Meister No, Su-Jion übernommen hatte.

Das Insekt, das dem Stil seinen Namen gab

Die Gottesanbeterin (Mantis Religiosa) gehört in die Insektenordnung der Fangschrecken (Mantodea). Die Jungtiere besitzen schon kurz nach dem Schlüpfen die Gestalt ihrer Eltern, aber erst nach der letzten Häutung sind die Tiere geschlechtsreif und flugfähig.
Allen Fangschrecken gemeinsam ist ein Paar Fangbeine am ersten Brustsegment. Damit ergreifen sie lebende, sich bewegende Beute, während sie völlig reglos sitzen und nur den dreieckigen Kopf mit den großen Facettenaugen ihrem Opfer zuwenden.
Sie sehen beidäugig und damit räumlich. So können sie Entfernungen zielgenau abschätzen. Der Schlag der Fangarme dauert eine Zehntelsekunde.

Trainingsablauf

Der Gymnastik folgen die Grundtechniken (Grundstellungen, Basishand- und Fußtechniken). Dann folgen Schrittarbeit, Partnerübungen Kombinationstechniken (Tantui), die Formen und Anwendungen der in den Formen erlernten Techniken mit Partner.

Trainingszeiten und -ort

Das Training findet Dienstag und Donnerstag jeweils von 19.30 Uhr bis 21.15 Uhr in der Rollsporthalle der Knappenroth- Schule (Rastpfuhl) statt.

Presse:

Harry Just
E-Mail:  tanglang-saar[at]gmx.de
Tel.:  0160-91094332